April 2019
Trofeo Bongo - Triest 2019 (erweiterter Erlebnisbericht)
04/04/19 10:00
Montag 01.04.2019 7:30 Uhr:
Mrs. Columbo und ich schlummern noch im Hotelzimmer. Ein gemütlicher Urlaustag mit anschließender Heimreise steht bevor. Das Telefon läutet: Bernd Rohlfs? Was will der denn um diese Zeit? „Michi! Das ist jetzt kein Aprilscherz. Dein Boot liegt mitsamt dem Hänger im Hafenbecken!“
Was bisher geschah: Die Coppa Bongo ist eine sehr schöne und gemütliche Regatta zum Saisonstart in Triest, die mit viel Herz und Hirn von der Societa Triestina della Vela ausgerichtet wird. Diesmal war die Seebriese vor Muggia besonders leicht und wir konnten nur am Samstag 2 Wettfahrten segeln währen der Sonntag der Meditation auf See und großflächigen Betrachtung des eigenen Spiegelbildes gewidmet war. Aber die Atmosphäre Triests macht sowieso alles wett. Nach der Preisverteilung also zusammenpacken und noch den schönen Abend in der Stadt verbringen, war das Motto.
Schon in der Nacht auf Montag signalisierte das Geklapper von Fensterläden und umfallenden Mülltonnen, dass die Bora wohl auf Besuch gekommen war. Ich hatte mein verpacktes Boot zwar hinter dem Haus und im Windschatten anderer Boote abgestellt aber nicht gesichert. Beim Anruf von Bernd war mit also klar, dass es sich wohl leider wirklich um keinen Aprilscherz handeln würde. Die Bora hat mein Schifferl einfach reingeblasen.
Kürzen wir es ab: Die Fotos zeigen ja das Ausmaß des Dilemmas. Toll war:
- die Hilfsbereitschaft der vor Ort anwesenden Mitglieder des der STdV benachbarten Ruderklubs, die mich moralisch, organisatorisch und beim wieder fahrtüchtig Machen des Hängers tatkräftigst unterstützt haben.
- Die Vigili del Fuoco von Triest. Mit vier Einsatzfahrzeugen inclusive mächtigem Kranwagen in Kompaniestärke angerückt konnten sie zeigen, dass sie sowas nicht zum ersten Mal gemacht haben. Die können das! Da wirft man sein Zeug fast gerne noch mal in den Hafen
- Daß die Bergung außer einer Lage Espressos für die Feuerwächter in der Bar gegenüber nix gekostet hat. Ich habe mich angesichts des enormen Bergungsaufwandes (die Partie war sicher um das Fünffache überpowert) schon dem Offenbarungseid nahe gesehen. Gott sei Dank bleibt dem Eid dank dieser Praxis der Italienische Staat näher als ich!
Resümee: Schifferl dem ersten Augenschein nach unversehrt. Der Hänger ist sowieso ein Panzer aber die Lichtanlage ist halt jetzt endgültig erneuerungsbedürftig. Pffhhuuu – echt mit einem blauen Auge davongekommen!
Entgegen möchte ich noch hartnäckigen Gerüchten, dass die ganze Geschichte nur erfunden und mein Schifferl in Wirklichkeit von labiler Psyche sei. Nur aus Gram über ein Zerwürfnis mit mir (ich mecker ja immer, dass es bei Leichtwind – trotz guter Ergebnisse - so schwer zu segeln ist) habe es den Weg in den Freitod gesucht. Wir haben uns zwischenzeitig ausgesprochen.
Vati, AUT-7
Mrs. Columbo und ich schlummern noch im Hotelzimmer. Ein gemütlicher Urlaustag mit anschließender Heimreise steht bevor. Das Telefon läutet: Bernd Rohlfs? Was will der denn um diese Zeit? „Michi! Das ist jetzt kein Aprilscherz. Dein Boot liegt mitsamt dem Hänger im Hafenbecken!“
Was bisher geschah: Die Coppa Bongo ist eine sehr schöne und gemütliche Regatta zum Saisonstart in Triest, die mit viel Herz und Hirn von der Societa Triestina della Vela ausgerichtet wird. Diesmal war die Seebriese vor Muggia besonders leicht und wir konnten nur am Samstag 2 Wettfahrten segeln währen der Sonntag der Meditation auf See und großflächigen Betrachtung des eigenen Spiegelbildes gewidmet war. Aber die Atmosphäre Triests macht sowieso alles wett. Nach der Preisverteilung also zusammenpacken und noch den schönen Abend in der Stadt verbringen, war das Motto.
Schon in der Nacht auf Montag signalisierte das Geklapper von Fensterläden und umfallenden Mülltonnen, dass die Bora wohl auf Besuch gekommen war. Ich hatte mein verpacktes Boot zwar hinter dem Haus und im Windschatten anderer Boote abgestellt aber nicht gesichert. Beim Anruf von Bernd war mit also klar, dass es sich wohl leider wirklich um keinen Aprilscherz handeln würde. Die Bora hat mein Schifferl einfach reingeblasen.
Kürzen wir es ab: Die Fotos zeigen ja das Ausmaß des Dilemmas. Toll war:
- die Hilfsbereitschaft der vor Ort anwesenden Mitglieder des der STdV benachbarten Ruderklubs, die mich moralisch, organisatorisch und beim wieder fahrtüchtig Machen des Hängers tatkräftigst unterstützt haben.
- Die Vigili del Fuoco von Triest. Mit vier Einsatzfahrzeugen inclusive mächtigem Kranwagen in Kompaniestärke angerückt konnten sie zeigen, dass sie sowas nicht zum ersten Mal gemacht haben. Die können das! Da wirft man sein Zeug fast gerne noch mal in den Hafen
- Daß die Bergung außer einer Lage Espressos für die Feuerwächter in der Bar gegenüber nix gekostet hat. Ich habe mich angesichts des enormen Bergungsaufwandes (die Partie war sicher um das Fünffache überpowert) schon dem Offenbarungseid nahe gesehen. Gott sei Dank bleibt dem Eid dank dieser Praxis der Italienische Staat näher als ich!
Resümee: Schifferl dem ersten Augenschein nach unversehrt. Der Hänger ist sowieso ein Panzer aber die Lichtanlage ist halt jetzt endgültig erneuerungsbedürftig. Pffhhuuu – echt mit einem blauen Auge davongekommen!
Entgegen möchte ich noch hartnäckigen Gerüchten, dass die ganze Geschichte nur erfunden und mein Schifferl in Wirklichkeit von labiler Psyche sei. Nur aus Gram über ein Zerwürfnis mit mir (ich mecker ja immer, dass es bei Leichtwind – trotz guter Ergebnisse - so schwer zu segeln ist) habe es den Weg in den Freitod gesucht. Wir haben uns zwischenzeitig ausgesprochen.
Vati, AUT-7
Trofeo Bongo - Triest 2019
03/04/19 16:00
Trofeo Bora Bora - Triest 2019 oder "Was davor geschah"
Der Bericht von Vati ist an Dramatik nicht zu überbieten, die unheilvolle Kunde erreichte uns via "WhatsApp"-Gruppe "Finn AUT Coppa Bongo" und traf uns mitten ins Seglerherz! Nach den ersten nicht druckreifen Kommentaren waren schnell Patentlösungen und Erklärungen parat, die Worte Aprilscherz, Freitod, Finnflüsterer standen kurze Zeit im Raum. Unter mitfühlender Rücksichtnahme auf den Leidtragenden und den letztlich versöhnlichen Ausgang wird von weiteren Spekulationen Abstand genommen, Gerüchte halten sich bekanntlich länger als alles andere...
Fr.29.03.-So.31.03.2019
Freitag:
Triest empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein, angenehmer Temperatur und nach einer Woche Bora. Nach dem Abladen und Beziehen der Unterkunft, treffen sich Thomas, Bernd, Gerald und meine Wenigkeit zum Abendessen und dank Thomas finden wir direttissima die Seglerkneipe "Osteria da marino". Obwohl gesteckt voll wird uns gleich ein Tisch frei gemacht und die Küche zeigt sich von ihrer besten Seite. Es ist viel los in den Gassen, alle wirken gelöst und glücklich und genießen das Leben...
Samstag:
An Auslaufen ist nicht zu denken, kein Wind und wir kommen in den Genuss einer kostenlosen Hafenrundfahrt, nur Musik, kalte Getränke und Snacks fehlen. Bei Muggia werden wir geparkt und harren der Dinge, die dann auch nach einiger Zeit kommen. Der leichte Wind lässt 2 Wettfahrten zu, das Feld ist dicht beisammen und wenige Bootslängen oder Bruchteile davon entscheiden die Plätze. Für mich schön, dass ich Vati und meinen Präsidenten mal so aus der Nähe sehen kann, bei Bernd wird's einmal ganz nah )
Bei der zweiten Wettfahrt fährt Vati nach dem Start nach links hinaus Richtung Koper, ich folge ihm eine Weile, dann werde ich doch unsicher, weil ich nichts zum einklarieren dabei habe und außerdem alle anderen auf der rechten Seite cruisen. Die Feigheit siegt und ich kehre um, natürlich ist er und einige andere an der Luvtonne vorne...
Bahnverkürzung und das Ziel bei der Leetonne, die wir mit Ach und Krach erreichen, dann werden wir wieder zurück geschleppt.
Abends findet das traditionelle Dinner statt, das Essen ausgezeichnet, nur punkto Musik (DJ) war da schon einmal mehr Stimmung da und ich erinnere mich an eine volle Tanzfläche und ambitionierte Liveband, die nicht heimgehen wollte...
Sonntag:
Kann es denn ärger werden? Es kann und nach reiflicher Überlegung beschließt man den Wind auf dem Wasser zu erwarten und ich darf auf die Mediationsübungen (OMMMMMMM!!!) und die großflächigen Betrachtungen des eigenen Spiegelbildes verweisen. Nach etwa 7 Stunden und Austausch sämtlicher Neuigkeiten zieht der ganze Konvoi mit Finn und Starboot, Laser, Snipe, 470, etc., die zum "Ansegeln" gekommen waren, wieder nach Triest zurück, leider ohne eine Wettfahrt gesegelt zu sein - "Hafenrundfahrt die Zweite".Nach der Preisverleihung und Verabschiedung laden wir auf und bei der Heimfahrt ziehen viele schöne Eindrücke vor dem geistigen Auge vorbei.
Für mich ist die Regatta in Triest eine der schönsten, weil wir immer sehr herzlich empfangen werden, die Societa Triestina della Vela ein besonderes familiäres Umfeld schafft, Segeln bei Freunden und mit Freunden...nicht zuletzt segeln wir auf dem Meer...
Auch für unsere besseren Hälften eignet sich Triest meiner Ansicht nach besonders gut, die Stadt hat sehr viel zu bieten, nicht nur auf dem Wasser. In seiner bekannt charmanten und ehrlichen Art meinte Bernd zur Abwesenheit meiner besseren Hälfte Claudia, dass ich das nächste Mal ohne sie gar nicht kommen brauche, ich werte das als großes Kompliment an sie und werde das natürlich um dem Ausschluss zu entgehen nächstes Mal beherzigen!
Abschließend darf ich noch auf Punkt 3 „Have your hair messed up by bora“ der beiliegenden Anleitung für künftige Triestiner hinweisen. Punkt 9 „Tie your Finn dinghy down“ wird zufolge Aussage des zuständigen Stadtrates in der nächsten Ausgabe zuverlässig ergänzt.
Reinhardt
AUT 325
Der Bericht von Vati ist an Dramatik nicht zu überbieten, die unheilvolle Kunde erreichte uns via "WhatsApp"-Gruppe "Finn AUT Coppa Bongo" und traf uns mitten ins Seglerherz! Nach den ersten nicht druckreifen Kommentaren waren schnell Patentlösungen und Erklärungen parat, die Worte Aprilscherz, Freitod, Finnflüsterer standen kurze Zeit im Raum. Unter mitfühlender Rücksichtnahme auf den Leidtragenden und den letztlich versöhnlichen Ausgang wird von weiteren Spekulationen Abstand genommen, Gerüchte halten sich bekanntlich länger als alles andere...
Fr.29.03.-So.31.03.2019
Freitag:
Triest empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein, angenehmer Temperatur und nach einer Woche Bora. Nach dem Abladen und Beziehen der Unterkunft, treffen sich Thomas, Bernd, Gerald und meine Wenigkeit zum Abendessen und dank Thomas finden wir direttissima die Seglerkneipe "Osteria da marino". Obwohl gesteckt voll wird uns gleich ein Tisch frei gemacht und die Küche zeigt sich von ihrer besten Seite. Es ist viel los in den Gassen, alle wirken gelöst und glücklich und genießen das Leben...
Samstag:
An Auslaufen ist nicht zu denken, kein Wind und wir kommen in den Genuss einer kostenlosen Hafenrundfahrt, nur Musik, kalte Getränke und Snacks fehlen. Bei Muggia werden wir geparkt und harren der Dinge, die dann auch nach einiger Zeit kommen. Der leichte Wind lässt 2 Wettfahrten zu, das Feld ist dicht beisammen und wenige Bootslängen oder Bruchteile davon entscheiden die Plätze. Für mich schön, dass ich Vati und meinen Präsidenten mal so aus der Nähe sehen kann, bei Bernd wird's einmal ganz nah )
Bei der zweiten Wettfahrt fährt Vati nach dem Start nach links hinaus Richtung Koper, ich folge ihm eine Weile, dann werde ich doch unsicher, weil ich nichts zum einklarieren dabei habe und außerdem alle anderen auf der rechten Seite cruisen. Die Feigheit siegt und ich kehre um, natürlich ist er und einige andere an der Luvtonne vorne...
Bahnverkürzung und das Ziel bei der Leetonne, die wir mit Ach und Krach erreichen, dann werden wir wieder zurück geschleppt.
Abends findet das traditionelle Dinner statt, das Essen ausgezeichnet, nur punkto Musik (DJ) war da schon einmal mehr Stimmung da und ich erinnere mich an eine volle Tanzfläche und ambitionierte Liveband, die nicht heimgehen wollte...
Sonntag:
Kann es denn ärger werden? Es kann und nach reiflicher Überlegung beschließt man den Wind auf dem Wasser zu erwarten und ich darf auf die Mediationsübungen (OMMMMMMM!!!) und die großflächigen Betrachtungen des eigenen Spiegelbildes verweisen. Nach etwa 7 Stunden und Austausch sämtlicher Neuigkeiten zieht der ganze Konvoi mit Finn und Starboot, Laser, Snipe, 470, etc., die zum "Ansegeln" gekommen waren, wieder nach Triest zurück, leider ohne eine Wettfahrt gesegelt zu sein - "Hafenrundfahrt die Zweite".Nach der Preisverleihung und Verabschiedung laden wir auf und bei der Heimfahrt ziehen viele schöne Eindrücke vor dem geistigen Auge vorbei.
Für mich ist die Regatta in Triest eine der schönsten, weil wir immer sehr herzlich empfangen werden, die Societa Triestina della Vela ein besonderes familiäres Umfeld schafft, Segeln bei Freunden und mit Freunden...nicht zuletzt segeln wir auf dem Meer...
Auch für unsere besseren Hälften eignet sich Triest meiner Ansicht nach besonders gut, die Stadt hat sehr viel zu bieten, nicht nur auf dem Wasser. In seiner bekannt charmanten und ehrlichen Art meinte Bernd zur Abwesenheit meiner besseren Hälfte Claudia, dass ich das nächste Mal ohne sie gar nicht kommen brauche, ich werte das als großes Kompliment an sie und werde das natürlich um dem Ausschluss zu entgehen nächstes Mal beherzigen!
Abschließend darf ich noch auf Punkt 3 „Have your hair messed up by bora“ der beiliegenden Anleitung für künftige Triestiner hinweisen. Punkt 9 „Tie your Finn dinghy down“ wird zufolge Aussage des zuständigen Stadtrates in der nächsten Ausgabe zuverlässig ergänzt.
Reinhardt
AUT 325