Austrian Finn Class - News Blog

International Finn Cup 2021 - Trofeo Menoni

International Finn Cup 2021 - Trofeo Menoni
La ~Finn~ vita e bella!
Trofeo Menoni am Gardasee.

Wind, Wellen, Sonne - business as usual für Regattasegeln in Malcesine.

Viel besser geht es wirklich nicht. Zwar ist der Lago nicht gerade ums Eck wenn man vom zweitschönsten See der Welt gen Italien aufbricht, die Reise gerade beim Einsetzen der Herbst-Tristesse in unseren Breiten macht allerdings unbedingt Sinn!

Genauso haben das noch 50 weitere Segler gesehen, 51 Teilnehmer aus 11 Nationen gingen an den Start:
15 Italiener - 10 Österreicher (sic!!) – 8 Schweizer – Deutschland – Ukraine – Russland – Tschechien , Ungarn, Estland (Deniss Karpak #1), Niederlande, Norwegen

Freitag war mit 2 angesetzten Wettfahrten bei mäßiger Ora mit 9 - 12 kn perfekt um die alte Freundschaft mit den Bedingungen wieder aufzufrischen.
Dass die anderen 50 am Wasser auch segeln können - und offensichtlich recht viele davon besser Starten als ich - war natürlich keine neue, dafür aber wiederholt ernüchternde Erkenntnis für den Autor. Besonders bei dieser Regatta ist die Beteiligung internationaler Spitzensegler außerdem besonders groß. Ja, auch Bambam Klingler beim Start von hinten zu sehen ist hart, sieht allerdings sehr berserkerhaft aus. Training macht einfach immer Sinn!

Wohin wendet man sich nach einem tollen Segeltag, suchend nach lokalem spirituellen Beistand - und massiv hungrig nach erbrachter sportlicher Leistung?
Echt italienisch sympathisch hat uns Luca Modena in seinem zum Bersten gefüllten Lokal in Castelletto (daumberto.it) noch einen Tisch klargemacht! Erste Reihe fußfrei am Wasser - für Regattasegler ist hier immer Platz. Luca versteht es als ehemaliger Spitzentrainer die Bedürfnisse eines Top-Athleten nicht nur zu erkennen sondern diesen mit professioneller Unterstützung sofort in Bestform zu bringen (siehe Foto der Sondertrainingseinheit).
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So konditioniert ging es auf zum 2. Regattatag: Gardasee at it's best! 3 geplante Rennen, Italien-Sommer-feeling , Ora klassisch-knackig um etwa 16 kn und die wohlgeformteste Welle der Welt - ein Finn Tag für Männer.
Die im Vortag gewonnenen strategischen Erkenntnisse behielten ihre Gültigkeit: schnell eher links wegstarten, gerade rein in die Bucht - zu weit geht fast nicht, dann sehr bananoid rüber zur Luvboje, bei welcher die Massaker sich trotz konstanter Bootsdichte in Grenzen hielten.
Raum glühen zur Offset-mark, Welle suchen, anreißen - und gefühlt endlos Richtung Torbole surfen. Echt surfen. So wie sonst nur am Board. Unbeschreiblich gut.
Souverän und realistisch bezüglich der Windprognose und mit Rücksicht auf die Rückreisepläne der Segler plante die top-professionell agierende Wettfahrtleitung das letzte ausgeschriebene Rennen für Sonntag, Start 8.30 Uhr (..) ein - den Peler wollten wir ja auch noch mal ausprobieren. Beim Einreiten in den Club war es noch finster und kalt, mehr pflichtbewusst als stolz habe ich meine Rolle als Scout für das noch vorsorglich die Betten wärmende restliche Österreichische Team erfüllt.
Kompakt beschrieben: hätten wir uns sparen können, zumindest aus meiner Sicht. Lediglich Stoffl konnte endlich seine Wörthersee-Erfahrungen einsetzten und erreichte seinen besten Platz der Serie, Mas Schneeberger ganz knapp auf den Fersen.
Zur Ehre als 3. Österreicher diesen Bericht verfassen zu dürfen kam ich -leider- nicht ausschließlich durch meine seglerischen Heldentaten, Vati findet am Wasser offenbar zunehmend Gefallen daran Schifferlversenken im Maßstab 1:1 zu spielen. Ob das eine Folge seiner sicher enorm kompetitiv ausgetragenen Modellbootregatten ist?
Wird wohl Zeit das mit Einsätzen auf einem entsprechend größeren Boot zu kompensieren und ihn so auch wieder für unsere gewählte Waffe am Wasser ideal zu konditionieren?
Während die meisten anderen Sonntag noch die Heimreise angetreten haben hat mich ein bike-begeisterter Freund zu einer Verlängerung des dolce vita wahrlich genötigt.
Die Nahtoderfahrung den Monte Tremalzo mit Endurobikes über Downhilltrails runterzufetzen (nasses Laub auf nassen Steinen und nassen Wurzeln) war für mich im ersten Teil allerdings echt too much. Richtig schön ist der Blick hinunter auf den Garda- und später am Weg den Ledrosee. Belohnt wurden wir am Schluss der Tour mit strahlendem Sonnenschein bei der Fahrt auf der Ponale – das ist ein echter Tip!
www.radional.at/2021/10/05/gardasee-weekend/
Auf alle Fälle ist meine Theorie damit endgültig bestätigt: die Berge stehen bloß zur Dekoration um den See und eventuell noch, um für eine gute Thermik am Wasser zu sorgen.
Besonderen Dank an Nicola Menoni und die Gastfreundschaft seines Clubs Fraglia Vela di Malcesine & bis nächstes Jahr!

Sir Tom
AUT 700


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